Nikolai Vogel / nachwort.de

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Freitag, 26. Mai 2006

Könige, kopflos

Karius und Baktus. Die neue deutsche Rechtschreibung. Gedanken, Tischlandschaften, Erinnerungen. Platten im falschen Tempo abgespielt. Die Brille suchen, die man auf hat. Gekipptes Fenster und von Draußen nur die Nacht. Geräusche wie Sendeschluss. In den Straßen stehen die Löwen und glotzen ihren stumpfen Blick. Am nächsten Tag fehlen die Köpfe. Alle fein säuberlich abgetrennt. Säge oder Laser? Plötzlich ist Kunst aus Kitsch geworden. Alle wundern sich und viele Fragen entstehen. Wer hat es gemacht? Wie und wann und wie so schnell und unbemerkt? Und warum stehen da eigentlich überall Löwen? Das Feuilleton schreibt rauf und runter. Die Passanten schauen durch die Hälse in die hohlen Löwenkörper.

Nur Nachtblicke. Größere Neugierde. Suspense und Grusel. Bonaventura. Gäbe ganz schön Aufruhr. Weiter starre Mähnen wohin man schaut. Sind ja brav. Tut niemand was. Wie angerauscht aus den Achtzigern. Aerobic Fitness Dancing von Platte. Auch eine Mode. Denke ich mir die Köpfe also wieder hin, wo sie sind, und stelle mir vor es wären Tanzlöwen ... mit der linken händ den rechten knöchel fassen rechte händ zur decke und zum bein reinziehen zwei drei vier fünf sechs sieben acht wechseln rechte händs linken knöchel linke händs zur decke und reinziehen zwei drei vier fünf sechs sieben acht und im wechsel nach rechts zwei drei vier und nach links zwei drei vier im wechsel rechts links rechts links rechts links rechts und links und bleiben mit den händen nachbaumeln lassn und die ferse anheben und senken hoch ab hoch ab hoch ab hoch ab ... eye in the sky

Weiter in Glastonbury Romance, Kapitel "Verschwörung". Ein Buch mit viel Wind. Wind, der Gerüche trägt und Gerüchte. Vom Hörensagen. Gral.

NV am 26.05.2006 um 13:07


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