Nikolai Vogel / nachwort.de

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Donnerstag, 25. Mai 2006

Rückspiegel Donnerstag Mittag

Letztes Wochenende in der Praxis Fassbinder die Erstvorstellung des neuen Magazins Flur. Eine Lesung mit auf die Decke projiziertem Text, so dass ihn der liegende Sprecher vor sich hat. Und mit all seinen gefilmten Handbewegungen durch eine volle Tischlandschaft. Spannende Synchronisation. Nur dem Anspruch, dem Charme der Rückseiten nachzugehen, wird die Zeitschrift vielleicht noch nicht gerecht. Im Editorial heißt es: "Unsere Welt besteht nur aus Vorderseiten. Wohin wir schauen, umlagert uns eine Armada von Blickfängen ... Der Charme der Rückseiten ist ein ganz anderer, viel rätselhafter und abseitiger. Er widerspricht den Sehgewohnheiten. ... Auf das alles wollen wir dann eben einen langsamen Blick werfen." - Dafür aber ist mir die Text- und Bildlandschaft zu designt, zu schön, in einer Optik gehalten, die an Kunstkataloge erinnert. Als die Zeitschrift bei mir auf dem Tisch lag, passte sie sich gleichwohl schnell an ihr etwas modisches Thema Unorte an, da ich aus Versehen ein Glas Wasser darüber verschüttete. Die Flüssigkeit warf das Hochglanzpapier sofort in Wellen. Überschwemmung. Tischhochwasser. Vielleicht angezogen von den Bildern vom letzten Isarhochwasser im Heft. Oder herbeigelockt von den Bibern darin ...

Am Mittwoch wieder am Hafen. Season II Bunnyhill Spezial. Mit Doublevisions bespielten wir einen Container.

Goulds frühe Goldbergvariationen auf Schallplatte, mit den achtzehn Bildern von ihm auf dem Cover. Dreißig Variationen versus achtzehn. Aria, Aria da capo. Schmerzen im Arm vom Impfen. Feiertag. Langer Schlaf. Der Kaffee wird kalt.

NV am 25.05.2006 um 13:43


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