Nikolai Vogel / nachwort.de

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Dienstag, 31. August 2004

Literatur auf die Wiese

Am Wochenende auf dem Erlanger Poetenfest. Der dortige Schlossgarten ist als Lesungsort atmosphärisch nicht so leicht zu übertreffen. Die Bäume stehen unregelmässig verteilt im Park, ein schönes Verhältnis aus freier Fläche und Blattwerk. Die Gebäude des Schlosses sichtbar im Hintergrund. Wolken vor der Sonne werfen ein Schattenspiel auf die Wiese. Das Wetter hält, trotz der Regenauskunft der Meteorologen. Eine erstaunliche Konzentration, die Zuhörer sitzen auf Bierbänken auf der Wiese, oder gleich im Gras. Das Gelände ist weitläufig und das Publikum groß, aber man kann gut zuhören, die Akustik stimmt. Auch der Wechsel aus Lesung und Gespräch, für den Teile des Publikums den jeweiligen Autoren von der Bühne auf die Nebenbühnen folgen, funktioniert erstaunlich gut. Die Stimmung ist kontemplativ, gelassen, das Programm reich an Abwechslung, allerdings auch mehreres, was ich Kindchenschemaliteratur nennen möchte, in ihrer angesagten Aneinanderreihung naiv anmutender Sätze, die mich sprachlich zu oft nicht berühren. - Ein Literaturfest, das so in größeren Städten nicht funktionieren kann, denn dort läuft man sich nicht immer wieder über den Weg. Hier kommt man ins Gespräch im frühabendlichen Vorbeidiffundieren an Cafés und Kneipen, verläuft sich nicht oder erst spät nachts.

NV am 31.08.2004 um 22:32


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