Nikolai Vogel / nachwort.de

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Dienstag, 17. Mai 2005

Die Wände der Boden die Decke

Neue Bilder aufgehängt, umgehängt. Eines ändert die Farbe im Licht, verschiebt sich im eigenen Raum.

Sammlung Generali Foundation, Occupying Space, am Pfingstsonntag, vorletzter Tag der Ausstellung im Haus der Kunst. Der Mensch als Arbeitszusammenhang. Die Aufpassermädels wollen, dass ich mich im Eck, hinter dem Paravent von Franz West ausziehe, aber ich machs nicht, Befehlsverweigerung. Viele der übrigen Wärter werden ungewollt zum Teil der Ausstellung, müssen ausdrücken, was die Werke vorführen, die eingeteilte, verwaltete Zeit der Langeweile, die funktionierenden, zweckgerichteten Häuser. Lange durch die Räume, zuerst den farbigen Wachslinien auf dem Boden folgend, Sicht auf die Menschfirma, Menschfabrik - der Mensch füttert den Betrieb und die Medien, damit sie ihn speisen, eine Mastsymbiose, Wasting Time als Prinzip, aber eben als Zeit totschlagend, statt verschwendend; darauf sehen wie von außen, wie überhörte Fragen, fertig und eher traurig wieder raus. Graue Himmel. Silke schenkt mir den schweren Katalog, Deep Storage!

Vom geduldigen Mikrophon, Open Mic, zum achtjährigen das letzte Mal mit Moderation von Thomas Glatz, also in gewisser Weise ein Abschied. Luft raus, Hosen runter. Alle, fast, waren noch mal da. Kilian und ich lasen aus Zwei Wochen, dem elf Jahre alten Texturlaub.

Bourgogne Vigne Blanche 1998 von Maume. Keynell, mit dem Bubble-Cover. Textauszüge korrigieren, hocken über Änderungen, über Formulierungen, die im Satz sitzen und noch einen Tritt brauchen, sich aber verstecken und ducken. Kommas rein und Kommas raus (-tata -tata, Kommata, aber Kommas geht auch!)

Das frisch bezogene Bett.

NV am 17.05.2005 um 01:47


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