Nikolai Vogel / nachwort.de

Montag, 19. Juli 2004

Va Bene?

Vergangenen Mittwoch in einem kleineren Raum der Muffathalle, auf den luftpolsternen Sesseln der Wortspiele. "MediaDemocracy and Telestreet", Videos zu den "Va Bene"-Italien-Tagen. Ein Superheld namens Supervideo. Von Candida TV über den G8-Gipfel in Genua.

Supervideo, erst wie ein lustiges freies Spiel, das dann erbarmungslos eingeholt wird von der Vorführung der schlagenden witzlosen Macht. Polizisten, Schutztruppen, die gegen die Bevölkerung gestellt werden. Wut, eine gewisse Ohnmächtigkeit der Demonstrierenden, die leider bei manchen durch Aggressivität abgebaut werden muss, sich in Motorik entlädt. Was aber geht in den verpackten Polizisten, Schutzleuten vor, die dort hingestellt werden. Bei denen, die nicht von vorneherein gegen die Demonstrierenden eingenommen sind, muss es vor allem Unbehagen sein, Unbehagen und ein wenig Scham. Diese völlig widersinnige, perverse Situation - und natürlich gibt es auch hier die, die dieses Unbehagen in Gewalt auflösen, in Armschläge und Fußtritte, sich verausgaben, das Unbehagen im Schweiß ertränken, in der Entladung des Körpers, der dann das Gefühl gibt, etwas getan zu haben, freilich aber - auf beiden Seiten - nicht am Problem gearbeitet hat, sondern von ihm vereinnahmt blieb - im Bürgerkrieg. Die Ausstellung während unseres etwa einstündigen eher zufälligen Besuches nahezu ohne weitere Menschen, dann in der Halle Nicola Comte mit Band, angenehm unüberfüllt.

NV am 19.07.2004 um 22:32


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