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Dienstag, 4. März 2014

Die Lust oder didaktisches Kino - der neue Lars von Trier

Lars von Trier Nymphomaniac oder Nymph()maniac 1. In der Rahmenhandlung ein Kammerspiel, etwas behäbig erzählt, kulissenhaft. Mit Unterricht zu Fliegenfischen und Fibonaccizahlen. Und wie der Versuch französisches Kino der 60er zu inszenieren, Belle de Jour oder ein bisschen Godard. Und wieder Anklänge an Andrei Tarkowski, bei dem er sich auch im Abspann bedankt. Das Laub im Wind. Aber ohne dessen magisches Licht und Tempo. Und Filmmusik-Zitate. Der Schostakowitsch-Jazz-Suite-Walzer aus Kubricks Eyes Wide Shut. Und das Choralvorspiel von Bach aus Tarkowskis Solaris, Ich ruf’ zu dir, Herr Jesu Christ. Orgelbüchlein, BWV 639. Nur, dass die Musik hier irgendwie aufgesetzt bleibt, vielleicht eben, weil sie so stark als Zitat erklingt. Und passt wiederum doch - spiegelt die so dringend gesuchte Lust, von der der Film vorführt, dass sie von seiner Hauptfigur nur als Mangel erlebt wird.

(vgl. auch 29. Oktober 2011)



NV am 04.03.2014 um 14:52


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